Inhaltsverzeichnis:
Schulintern:
Vorwort
Die Mediations-AG
AG Jugemdbibliothek
Analysen einfach erklärt
Schulextern:
Rede aus dem Deutschunterricht Jgst. 13
Auf den Spuren des Tees
Wer ist wirklich verantwortlich für den Klimawandel?
Vitamin-D-Präparate
Was ist gerecht?
Warum wir Seenotretter unterstützen müssen
Unterhaltung:
Gedicht goodbye
On The Road #2 - Endlosstory Teil 8
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Schulintern:
Vorwort
Liebe Leserinnen und Leser,
wir hoffen, dass Euch die folgende Ausgabe von Februar 2021 sehr gefallen wird. Diesmal haben wir interessante Artikel und beleuchten einige, sehr aktuelle Themen kritisch. Es ist von allem etwas dabei, also lehnt Euch zurück und genießt die Ausgabe. Gerne könnt Ihr uns auch Kommentare dalassen und den Link zahlreich verbreiten, damit wir eine große Leserschaft gewinnen.
Wir möchten uns hiermit auch bedanken, dass Ihr immer für uns da ward und, dass wir trotz des starken Kaufrückgangs der Schnurps in den letzten Jahren stets einige Abonnenten haben. Da ein Großteil der Schnurps aus der 13. Stufe besteht, inklusive der Chefredaktion, möchten wir uns auch hiermit bei euch verabschieden.
So oft haben wir auf unterschiedliche Weisen versucht, neue Mitglieder zu sammeln und eine neue Chefredaktion aufzustellen, doch leider ist uns das nicht gelungen. Deswegen hoffen wir auch, dass unsere langlebige Schülerzeitung Schnurps mit uns nicht aussterben wird.
Hiermit der Appell an alle Eichendorffler: Die Macht liegt jetzt in Euren Händen, ob Ihr weiterhin eine Schülerzeitung haben werdet und lesen könnt, oder nicht! Bitte schließt euch zusammen und rettet die Schnurps! Es werden engagierte Schüler/innen gesucht, die Spaß am Schreiben, Organisieren und Designen haben.
Wir hoffen das Beste für unsere geliebte Schülerzeitung und deren Leser/innen und drücken die Daumen, dass sie weiterexistieren wird!
Eure Schnurps-Redaktion
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Die Mediations-AG
Die Mediations-AG bzw. die Streitschlichter-AG, dient dazu, Konflikte zwischen zwei oder mehreren Personen zu schlichten. Dabei ist es egal, ob die Konflikte zwischen Schüler-Schüler oder Lehrer-Lehrer oder Schüler-Lehrer existieren.
Schon seit vielen Jahren ist Frau Kreitz dabei die Ansprechpartnerin. Die Streitschlichter-Ausbildung ist ausschließlich jährlich für die 10. Stufe. Das bedeutet also, dass man nur für ein Schuljahr an der Streitschlichter-AG bis zum Abschluss der Ausbildung teilnehmen kann. Danach bekommt ihr selbstverständlich auch eine Urkunde, die ihr auch als positive Erfahrung in euren Lebenslauf auflisten könnt. Natürlich kann man nach dieser Zeit weiterhin als erfahrene/r Streitschlichter/in Schlichtungsgespräche führen.
Derzeit bildet sie 15 Zehntklässler/innen zu Mediator/innen aus.
In diesem Schuljahr findet die AG donnerstags in der 7. Stunde statt, wie immer im Streitschlichtungsraum (312). Wegen Corona wird noch 307 dazu genutzt, allerdings können die Zeiten der AG jährlich variieren, da sie an die Unterrichtszeiten der 10. Klässler/innen angepasst werden.
Was macht man also in der Mediations-AG?
Die Auszubildenden arbeiten interaktiv, d.h. sie üben das Mediationsgespräch in Form von Rollenspielen, führen Kommunikationsübungen durch und setzen sich mit den Ursachen und Folgen -und möglichen Lösungen von Konflikten auseinander. Da die Mediations-AG in enger Kooperation mit der Patenschüler-AG steht und oft ein Teil der Schüler/innen sich für beides engagiert, machen die Teilnehmer/innen (soweit aktuell mit Corona möglich) auch Teamspiele, die die Patenschüler/innen mit ihren 5. Klassen veranstalten können.
"Ziel der Ausbildung und der Streitschlichtung ist es, dass wir zu einem friedlichen Miteinander und einem guten Schulklima beitragen!", so Frau Kreitz.
Erreichen kann man die Streichtschlichter/innen entweder, indem man sie persönlich anspricht, oder über einen Briefkasten gegenüber des Hausmeisterbüros oder über Frau Kreitz selbst. Für die zukünftigen 5.-Klässler/innen wurde auch ein Video über diese AG gedreht, was ihr auf der Schulhomepage anschauen könnt.
Hier ist der Link zu dem Video: https://youtu.be/H9XcNzmGcb8
von Selina Peesel, MSS 13 (ehemalige Streitschlichterin)
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AG Jugendbibliothek
In einem kleinem Raum mitten im 2. Stock entfaltet sich die Fantasie, und nein, es hat hier nichts mit der Kunst zu tun. Zwischen den Zeilen spielen sich die wundervollsten Geschichten ab.
In der Jugendbibliothek in Raum 205 sind Bücher in jeder Kategorie für jedes Alter anzutreffen. Von Fantasy, über Romanzen bis hin zu spannenden Krimis gibt es alles. Wie aber funktioniert das Konzept dahinter? In der AG wird sich darum gekümmert, dass alle Bücher in Ihrer Ordnung stehen. 5.1, 5.2. ? - Mitglieder der AG haben den Überblick. Aber auch Kreativität ist gefragt, denn die Gestaltung der Vitrine im Flur oder der Regale wird immer wieder erneuert, damit neue Leser angezogen werden, oder spannende Bücher passend präsentiert werden können. Auch tragen die Teilnehmer der AG viel Verantwortung, sie tragen Ausleihe und Rückgabe ein, und müssen bei überzogenen Büchern Mahnungen erteilen. In der AG-Stunde wird vor allem die Katalogisierung durchgeführt, aber auch die Neugestaltung der Vitrine. Außerdem wird der jährliche bundesweite Vorlesetag in Kooperation mit der Lese-AG organisiert. Nicht selten nehmen die Teilnehmer der AG selber als Vorleser in jüngeren Klassen teil.
Wer Spaß am Lesen hat und an Organisation ist hier genau richtig! Interessenten dürfen sich gerne bei der leitenden Lehrerin Frau Brück melden.
von Sören Kaltwasser, MSS 13
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Analysen einfach erklärt
Fast jeder muss in seiner Schullaufbahn früher oder später einen Sachtext analysieren. Das fällt vielen Menschen allerdings schwer, weil es oft im Unterricht nie wirklich besprochen wird. Stattdessen erwarten Lehrer, dass man diese Fähigkeit schon beherrscht. Falls ihr das nicht tut, könnt ihr hier lesen, wie es funktioniert.
Bevor ihr richtig anfangt, solltet ihr erst einmal den Text, den ihr analysieren sollt, durchlesen, ohne irgendetwas zu markieren. Wenn ihr damit fertig seit, solltet ihr euch notieren, worum es in dem Text geht.
Danach solltet ihr den Text noch einmal gründlich durchlesen und dabei wichtige Sachen markieren und euch Notizen machen. Dabei kann es helfen, für sich selbst bestimmte Abkürzungen und Symbole zu entwickeln, da im Text nicht unbedingt genug Platz für ausführliche Notizen ist. Mehrere Stifte oder Textmarker in unterschiedlichen Farben sind dafür auch praktisch, nach ein paar Analysen werdet ihr nicht einmal mehr aufschreiben müssen, welche Farbe oder Abkürzung für was steht, wenn ihr immer die gleiche Symbolik verwendet. Bei diesem zweiten Durchlesen solltet ihr außerdem auf die Argumentationslogik achten, also markieren, ob es sich bei einem Satz um eine These, ein Beispiel, eine Erläuterung oder etwas anderes Derartiges handelt. Besonders hier sind verschiedene Farben sehr praktisch.
Dann könnt ihr den gegebenen Text in Sinnabschnitte unterteilen und diese kurz zusammenfassen. Wichtig ist, zu beachten, dass diese Abschnitte nicht unbedingt den im Text gegebenen Absätzen entsprechen, stattdessen müsst ihr auf den Inhalt achten.
Wenn ihr all das gemacht habt, könnt ihr mit der tatsächlichen Analyse anfangen. Dazu solltet ihr erst einen Einleitungssatz schreiben, in dem ihr alle wichtigen Daten des Textes (zum Beispiel Titel und Autor) nennt. Dann solltet ihr das Thema des Textes in einem Satz zusammenfassen und die Hauptaussage nennen. Im Anschluss daran kommt die Beschreibung des Textaufbaus, bei der ihr sehr gut die zuvor genannten Sinnabschnitte nennen könnt.
Wenn das alles fertig ist, könnt ihr endlich mit der inhaltsorientierten Analyse anfangen. Ihr Ziel ist es, die zuvor genannte Hauptaussage nachzuweisen. Obwohl Analysen grundsätzlich in den eigenen Worten formuliert sein sollen, sind in diesem Teil auch Zitate (immer mit Zeilenangabe!) angebracht, um die Interpretationsschritte zu begründen.
Hier wird außerdem die Identifikation der Argumentationsschritte (These etc.) vom zweiten Lesen wichtig, da diese beschrieben werden sollen. Das sollte im Konjunktiv 1 geschehen, da ihr nur die Meinung des Autors und nicht unbedingt eure eigene wiedergebt. Es ist ratsam, den Konjunktiv auch zu verwenden, wenn die Meinung des Autors mit der eigenen übereinstimmt.
Falls euch nach der inhaltlichen Analyse auffällt, dass ihr den Text zunächst falsch verstanden habt und deshalb die Hauptaussage nicht stimmt, solltet ihr diese meistens direkt in der Einleitung ändern und die Analyse überarbeiten. In Prüfungen reicht dazu allerdings die Zeit nicht, sodass ihr stattdessen nach der inhaltlichen Analyse schriftlich anmerken solltet, dass ihr zunächst die falsche Hauptaussage hattet und dann die richtige hinzufügen.
Dann fehlt nur noch die Einordnung in das allgemeine Thema und eventuell eine persönliche Stellungnahme und schon ist eure Analyse fertig.
Besonders am Anfang ist es klug, diese Schritte sehr genau zu befolgen und sich eng an den Ursprungstext zu halten, wenn ihr schon etwas mehr Erfahrung mit Analysen habt, könnt ihr davon auch etwas abweichen oder mehrere Arbeitsschritte zusammenfassen und die Vorarbeit reduzieren, um schneller und effektiver zu arbeiten.
von Lucie Brennberger, MSS 13
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Schulextern:
Rede aus dem Deutschunterricht Jgst. 13
„Wir schaffen das.“ Wer hat diese Worte nicht auch schon mal gehört? Dieses Zitat stammt von Angela Merkel zum Thema Flüchtlingspolitik. Wie die Flüchtlingspolitik verlaufen ist, sehen wir alle heute, morgen und haben wir auch gestern im Jahr 2021 gesehen.
„Ich glaube fest daran, dass wir diese Aufgabe bestehen.“ Auch diese Worte stammen von unserer Bundeskanzlerin Angela Merkel. Inhaltlich unterscheidet sich dieses Zitat nicht von dem, was sie zur Flüchtlingskrise gesagt hat. Im Kern sind beide Zitate gleich: Sie sollen bei dem Zuhörer ein "Wir-Gefühl" auslösen. Diese Ansprache ist gedacht, um jeden anzusprechen. Doch die Politik der Appelle und Wünsche hat auch ihre Grenzen.
Julia Klöckner, die Landwirtschaftsministerin, hat eine Lebensmittelampel – den sogenannten Nutri-Score – eingeführt. Dieser soll Verbrauchern die Nährwertqualität eines Produktes aufzeigen. Dies soll zu einer ausgewogenen Ernährung der Verbraucher führen. Problem am Nutri-Score ist die Freiwilligkeit. Ein Unternehmen kann selbst entscheiden, ob es diesen auf der Verpackung abdruckt oder nicht. Ein Fertigpizzahersteller würde ihn vermutlich nicht abdrucken, da er niedrigere Verkaufszahlen und Gewinneinbruch befürchten müsste. Der hochgelobte Nutri-Score bringt dem Verbraucher also nichts, wenn er auf Freiwilligkeit der Unternehmen setzt.
Auch deutlich war die Politik der Freiwilligkeit und Apelle im November-Lockdown 2020. Restaurants und Kulturbetriebe mit Hygienekonzept und Kontaktverfolgung mussten schließen, von privaten Treffen wurde abgeraten und an die Vernunft der Bürger appelliert. Da die Coronafallzahlen jedoch kaum sanken, wurde der „Lockdown light“ bis in den Dezember verlängert. Als die Verlängerung keinen Erfolg zeigte, wurde der Lockdown drastisch verschärft, am Weihnachtsfest und um die Weihnachtsfeiertage galten diese strengen Regeln meist jedoch nicht. Man wunderte sich anschließend über die explodierenden Zahlen.
Anfang November waren die Zahlen anfangs noch verfälscht, da viele Gesundheitsämter an Wochenenden und Feiertagen nicht besetzt sind. Hier stellt sich mir die Frage: Können die Gesundheitsämter nicht in Anbetracht der Pandemie dauerhaft besetzt sein? Die Pandemie hört ja nicht Freitag mittags um 13:00 Uhr auf und beginnt dann erst wieder Montagmorgen um 8:00 Uhr. Durch Gleitarbeitszeit und einer Pflichtwochenstundenanzahl dürfte das doch gar nicht so schwer sein, oder?
Jetzt komme ich noch zu einem drittem Punkt, der mir sehr wichtig ist: das deutsche Schulsystem. In der Politik ist man stolz auf das Zentralabitur. Doch was steckt wirklich dahinter? In Deutschland ist das Schulsystem föderalistisch aufgebaut. Die Lehrpläne werden vom Land vorgegeben, Prüfungstermine und bewegliche Feiertage weichen aber von Schule zu Schule voneinander ab. Zentral ist einzig und allein das Zentralabitur. Es gibt zentrale Prüfungstermine und Prüfinhalte, ganz gleich ob der Stoff behandelt wurde, oder nicht. Wo ist da der Sinn?
Während der Pandemie gab die Kanzlerin einen Tipp gegen Kälte in den Klassenräumen. Man solle ja eine kleine Kniebeuge machen oder kurz in die Hände klatschen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass diese Tipps nicht helfen und den Unterricht nur unnötig stören. Ich kann mir gut vorstellen, dass es Lehrer gibt, die diese Aktivitäten aufgrund des Störfaktors während des Unterrichts verbieten. Hier sieht man, dass viele Entscheidungen zum Thema Schule, auch während der Pandemie, von schulfremden Personen getroffen werden. Wenn ich nicht weiß, wie es um die Schulen steht, kann ich doch auch nicht über diese entscheiden – oder etwa doch? Zumindestens genau das taten die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder in ihren Sitzungen mit der Bundeskanzlerin.
Besonders zu Pandemiezeiten stellt man sich als Schüler die Frage, warum man mit bis zu 200 Personen auf einem viel zu kleinem Schulhof sein darf, man sich aber außerhalb des Schulgeländes mit nur maximal einem weiteren Haushalt treffen darf. Dazu kam auch noch die Aussage der Kultusministerin von Rheinland-Pfalz, Schulen seien keine Infektionsträger. Zu dieser Zeit waren bei mir an der Schule immer wieder ganze Klassenstufen in Quarantäne geschickt worden, die betroffenen Lehrer durften in den meisten Fällen trotzdem alle Klassen ganz normal weiter in Präsenz unterrichten.
Mir scheint es so, als ob sich die Politiker nicht über die Lage vor Ort informieren, sondern nur Wahlkampf- und Machtpolitik betreiben würden. Mein Appell: Nähe zum Bürger, weniger Freiwilligkeit und lokale Politik. So haben es Parteien, die einfach aus Prinzip „Nein“ sagen, viel schwieriger.
Abschließend möchte ich diesen Text mit ein paar Weisen Worten, die Konfuzius schon zu benutzen wusste, beenden: "Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht."
von Sven Kaltwasser, MSS 13
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Auf den Spuren des Tees
Tee ist bis heute das zweitmeist konsumierte Getränk der Welt, direkt nach Wasser, obwohl neuartige Getränke, wie Coca-Cola den Markt beherrschen. In großen Mengen auf allen Kontinenten der Welt, außer Europa und der Antarktis, angebaut und mit über 3000 Sorten mit sechs Überkategorien. Doch was ist die Geschichte des Tees?
Man nimmt an, dass Tee vor 5000 Jahren in China von Mönchen entdeckt und verbreitet wurde, die Tee für Zeremonien und wegen des Koffeins gerne konsumierten. Es gibt auch zwei Legenden zur Entdeckung des Tees: Eine handelt von einem chinesischen Kaiser 2737 vor Christus, der sehr auf Hygiene achtete und gerne heißes Wasser trank. Eines Abends flog ein Teeblatt durch ein offenes Fenster in sein Getränk. Er probierte dann und wurde sofort vom Geschmack überzeugt.
In Indien und Japan erzählt man sich die Legende von einem buddhistischen Mönch, der beim Vorhaben, neun Jahre lang nicht zu schlafen, beinahe nach dem dritten Jahr eingeschlafen wäre, aber dank des Tees wach geblieben ist.
Bereits 200 nach Christus war Tee in ganz China beliebt, nicht nur als Getränk, sondern auch als Heilmittel. 300 nach Christus begann durch Teehandel von China die Ausbreitung in ganz Asien, vor allem in Indien. Im selben Jahr wurde das Wort "Tee" auch erstmals in ein Wörterbuch aufgenommen. Als im sechsten Jahrhundert Japan durch China zum Buddhismus konvertiert wurde, verbreitete sich Tee auch dort schnell und wurde zum Nationalgetränk, wo Tee-Zeremonien entstanden.
Neben den strengen japanischen Tee-Zeremonien, welche nach festen Prinzipien stattfinden, gibt es auch weitere Traditionen um das Getränk. Zum Beispiel beeinflusste Tee die asiatische Literatur, Kunst und Poesie. Früher wurde auch Tee zum Konsum noch gebacken und gepresst, was jedoch im 14. Jahrhundert nach der modernen Konsumart verboten wurde. Im selben Jahrhundert erfand man auch das erste Tee-Geschirr.
Tee wurde erstmals im 17. Jahrhundert in Europa durch den Handel mit Indien und den Rest von Asien entdeckt. Holländer waren die ersten, die als Handelsmacht in den Teegenuss kamen und verbreiteten ihn in ganz Europa. Auch die Teekultur in England unterliegt mehreren Faktoren: Zum einen waren England und Holland zu dem Zeitpunkt noch Verbündete, des weiteren war der englische König ab 1661 mit einer portugiesischen Prinzessin verheiratet, die Tee mochte, und zuletzt war der Handel zwischen Indien und England im frühen 18. Jahrhundert wegen der Ostindischen Kompanie ziemlich einfach. 1783 eröffnete in London dann der erste Tee-Salon, damit auch einfache Bürger und nicht nur Adlige Tee genießen konnten.
Die Ostindische Kompanie war eine Gruppe, welche von England aufgestellt wurde und viele Sonderrechte, wie eine eigene Armee, genoss und damit den Handel mit Indien ab dem 18. Jahrhundert monopolisierte. Schnell handelten sie fast nur noch mit Tee, da es ein Luxusgut war, aber einfach zu transportieren war. Die Kompanie ging 1800 unter, nachdem sie ihre Sonderrechte wegen des Monopols entzogen bekamen.
Tee kam in Amerika als Kolonie Englands anfangs gut an. Doch die Amerikaner mussten ab dem 18. Jahrhundert hohe Steuern zahlen, unter anderem wegen des Teehandels. Am 16. Dezember 1773 verkleideten sich dann Bostoner Bürger als Indianer und warfen insgesamt 342 Kisten Tee ins Meer. Dies wurde später als sogenannte "Boston Tee Party" bekannt.
Nach dem Untergang der Ostindischen Kompanie 1800 und der Auflösung ihres Monopols gab es wieder Konkurrenz im Teehandel. Dazu wurden Teeklipper gebaut die extra für den Teehandel gebaut waren. Sie hatten einen flachen Bau und waren klein, um möglichst schnell fahren zu können und günstig in der Produktion zu sein. Dennoch hatten die Briten bis 1869 noch das Teemonopol, da ihre Teeklipper die besten waren. 1869 änderte sich das, da der Suez Kanal eröffnet wurde und Dampfschiffe nach Asien fahren konnten, sodass Teeklipper nicht mehr gebraucht wurden.
Als Anfang des 20. Jahrhunderts Tee an Beliebtheit verlor, erfand man den Eistee. Dies löste einen Tee-Boom aus und obwohl durch den pH-Wert Eistee in großen Mengen schädlich sein kann, ist er immer noch sehr beliebt.
Quellen:
von Marco Schwarz, MSS 12
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Wer ist wirklich verantwortlich für den Klimawandel?
Wir alle hören immer wieder und überall, wie wichtig es ist, umweltbewusst zu leben. Und das ergibt natürlich auch Sinn, immerhin wissen wir alle, wie schlimm der Klimawandel ist und was alles dazu beiträgt, oder?
Immer mehr Menschen achten so zum Beispiel darauf, nicht das Auto zu nehmen, wenn es nicht nötig ist, nicht durchgehend das Licht brennen zu lassen oder auch einfach nur eine eigene Tasche zum Einkaufen zu verwenden. So gibt es unzählige Vorschläge, wie wir als normale Menschen den Klimawandel zumindest verlangsamen können. Es ist nur logisch, diese auch zu befolgen, immerhin will niemand dafür verantwortlich sein, den Planeten zerstört zu haben.
Aber ganz so einfach ist es dann doch nicht, immerhin wird ein Großteil des CO2 nicht von Individuen sondern von Großkonzernen ausgestoßen, worüber wir als normale Menschen wenn überhaupt nur wenig Kontrolle haben. Bei einigen dieser Firmen kann man sich nicht einmal dazu entscheiden, sie nicht zu unterstützen.
Es ist nun mal eine Tatsache, dass wir in einer globalisierten Welt leben, in der es kaum noch möglich ist, ohne Sachen wie das Internet oder auch nur Strom zu leben und dennoch Teil der Gesellschaft zu sein. Genauso müssen wir auch alle essen und solange wir nicht unsere ganze Nahrung selbst im Garten anbauen und dann unverarbeitet zu uns nehmen, was für die allermeisten Menschen einfach nicht möglich ist, wird selbst das nicht komplett klimaneutral sein.
Es ist jedoch nicht angebracht, deshalb ein schlechtes Gewissen zu haben. Immerhin können wir nicht einfach aufhören, zu essen oder im Winter zu heizen. Aber selbst mit weniger extremen Aspekten des modernen Lebens kommt man in derartige Situationen, so sind unter Anderem Smartphones und Computer zwar alles andere als gut für die Umwelt, andererseits stellen sie aber oft den einzigen Weg dar, mit anderen Menschen zu kommunizieren. Besonders in Corona-Zeiten werden derartige Geräte sogar für Schule und Arbeit benötigt, man kann also nicht einfach auf sie verzichten.
Dennoch werden wir nicht nur von Lehrern und Nachrichten immer wieder damit konfrontiert, wie viel Energie jeder einzelne von uns verbraucht oder für wie viel CO2 in der Luft wir persönlich sorgen. Sogar Werbung geht immer häufiger darauf ein, wie wichtig es ist, die Umwelt zu schonen. So habe ich zum Beispiel neulich ein Plakat für „umweltfreundlichere" Elektroautos gesehen, obwohl die selbe Firma auch SUVs mit sehr hohem Benzinverbrauch herstellt.
Dabei wird allerdings oft so getan, als wäre jeder individuelle Verbraucher selbst daran schuld, dass unser Planet immer weiter zerstört wird. Dabei sind einzelne Menschen oder sogar alle Verbraucher zusammen nur für einen Bruchteil der globalen Umweltverschmutzung verantwortlich. Stattdessen liegt der Großteil der Verantwortung bei genau den Firmen, die mit ihrer Werbung versuchen, Individuen ein schlechtes Gewissen zu machen.
Diese Konzerne handeln deshalb so, weil ihnen der eigene Profit wichtiger ist als die Zukunft unseres Planeten. Durch derartige Werbung können sie dafür sorgen, dass Menschen ihre Produkte kaufen und sich dabei so fühlen, als würden sie zur Lösung des Problems beitragen, während diese Firmen weiterhin schamlos die Welt kaputt machen und uns dann darüber belügen.
Gleichzeitig weisen sie so jegliche Schuldvorwürfe von sich und übertragen diese stattdessen auf jeden individuellen Menschen, der tatsächlich kaum etwas damit zu tun hat. So verhindern sie, wegen ihres schlechten Verhaltens kritisiert zu werden und werden vielleicht sogar für ihr nicht existierendes Engagement gelobt.
Dieses Verhalten von Großkonzernen, die offensichtlich nur auf Profit aus sind, ist unverantwortlich und falsch. Genau so ist es auch damit, dass in unserer Gesellschaft die Verantwortung für den Klimawandel größtenteils auf Individuen, die nur wenig Einfluss haben, geschoben wird. Dadurch werden wir „normale" Menschen nicht nur ungerecht belastet, sondern Großkonzerne können zugleich weiterhin den Planeten zerstören, da niemand wirklich auf sie achtet. Das muss sich auf jeden Fall bald ändern, wenn wir diese Klimakrise bewältigen wollen.
Das bedeutet allerdings nicht, dass wir nicht mehr umweltbewusst handeln sollten, denn auch wenn jeder einzelne Mensch für sich kaum etwas zur Umweltverschmutzung beiträgt, kommen immer noch etwa 17% des in Deutschland ausgestoßenen CO2 aus privaten Haushalten.
von Lucie Brennberger, MSS 13
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Vitamin-D-Präparate
Wir kennen es alle: Der Himmel ist grau, der Boden nass und es ist kalt. Auf einmal wirken das Sofa und die Kuscheldecke noch gemütlicher als sonst und man möchte am liebsten gar nicht mehr raus. Dabei wäre es für unseren Körper eigentlich viel besser, jetzt einen Spaziergang zu machen, denn dabei tankt der Körper Vitamin D. Wer auf Dauer zu wenig Vitamin D aufnimmt, steigert die Gefahr einer Winterdepression. Einige Menschen empfehlen dagegen Vitamin-D-Präparate. Diese Nahrungsergänzungsmittel sind jedoch bei Experten stark umstritten. Es stellt sich also die Frage, ob Vitamin D-Tabletten wirklich so sinnvoll sind.
Vitamin-D ist ein übergeordneter Begriff für eine Gruppe von hydrophoben Vitaminen, die insbesondere bei der Knochensynthese und im Calciumkreislauf eine große Rolle spielen. Das meiste Vitamin-D erhält unser Körper durch die eigene Herstellung. Dafür benötigt unser Körper UVB-Strahlung, die über die Haut aufgenommen werden kann. Um diese Strahlung zu nutzen, müssen wir uns draußen aufhalten, da auch sonnendurchflutete Räume kaum UVB-Strahlung bieten können. Um die täglich benötigte Menge von
20 ng/mL aufnehmen zu können, sind mindestens dreimal 20 Minuten pro Woche an der frischen Luft nötig. Etwa 10-15% der benötigten Menge an Vitamin-D können wir auch über die Nahrung aufnehmen, wie zum Beispiel Eier, Fisch oder Pilze. Die Avocado hingegen enthält, im Gegensatz zur weit verbreiteten Annahme nur wenig Vitamin-D.
Da UVB-Strahlung im Winter geringer ist, nimmt die Vitamin-D-Konzentration im Blut im Winter saisonal ab. Diese Abnahme begünstigt die sogenannte Winterdepression.
Vitamin-D Präparate sind ein umstrittenes Thema. Oft wird Vitamin-D als Allheilmittel gegen diverse Krankheiten, wie zum Beispiel Alzheimer, Krebs oder diverse Herzprobleme, gesehen. Eine Wirkung gegen die genannten Krankheiten konnte den Nahrungsergänzungsmitteln bisher jedoch nicht nachgewiesen werden.
Die Coronaviren haben die Diskussion über Vitamin-D-Präparate erneut verschärft. Das liegt zum einen daran, dass die Menschen weniger rausgehen und zum anderen an den Untersuchen der Rolle von Vitamin-D bei einer Corona-Infektion. Dabei kam heraus, dass viele Menschen mit einem schwereren Verlauf oft eine schlechte Vitamin-D-Versorgung hatten. Das bedeutet, dass man eine Korrelation zwischen mangelndem Vitamin-D und einem schweren Krankheitsverlauf feststellen konnte. Jedoch vermutet man die Kausalität, also die Ursache, eher bei häufigen Begleitkrankheiten, wie Fettleibigkeit oder Typ-2-Diabetes. Außerdem gab es einige Studien, die ermittelten, dass die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten bei einem schwereren Krankheitsverlauf helfen würde. Jedoch sind die Teilnehmerzahlen der Studien sehr gering, weswegen diese nicht besonders aussagekräftig ist.
Da Vitamin-D auch im Immunsystem Aufgaben hat, ist es keine abwegige Idee, dass ein erhöhter Vitamin-D Spiegel das Immunsystem stärken kann. Aber ein Schutz vor Krankheiten konnte durch die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten bisher nur bei einigen Sondergruppen, wie Menschen die unter Vitamin-D-Mangel leiden oder eine Vorerkrankung haben, nachgewiesen werden.
Allerdings kann man eine Einnahme auch dann für sinnvoll erklären, wenn nur der Placebo-Effekt für die Linderung von Symptomen einer Winterdepression sorgt.
Von einem Vitamin-D-Mangel spricht man, laut dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit ab einem Wert von unter 12 ng/mL im Blut. Die Folgen eines Mangels können Knochenprobleme wie z. B. Osteoporose sein. Man geht jedoch davon aus, dass die Mehrheit der Bevölkerung nicht von einem Mangel betroffen ist. Wer trotzdem befürchtet betroffen zu sein, kann einen Test machen lassen, der etwa 20€ kostet. Obwohl die meisten Menschen kein Vitamin-D-Mangel-Problem haben, könnte etwa die Hälfte der Bevölkerung durch eine Erhöhung ihrer Vitamin-D-Rate langfristig etwas für ihre Gesundheit tun. Das muss allerdings nicht durch Präparate erfolgen.
Ein weiterer Punkt, der gegen eine Einnahme von Vitamin-D-Präparaten spricht, ist die Gefahr vor einer Vitamin-D-Vergiftung.
Von einer Vitamin-D-Vergiftung spricht man ab circa 50 ng/mL im Blut. Diese Überdosis an Vitamin-D, die im Gegensatz zu Vitamin-C nicht ausgeschieden werden kann, kann zu einer Hyperkalzämie führen, die in extremen Fällen für Herzprobleme verantwortlich sein kann. Solche starken Folgen sind jedoch erst ab einer Dosis von 160 ng/mL üblich und dementsprechend eher selten. Zudem kann ein solcher Wert nur durch Einnahme von Vitamin-D-Präparaten über einen längeren Zeitraum erfolgen, da der Körper die Herstellung durch von Vitamin-D durch UVB-Strahlung so regulieren kann, dass eine Überdosis auszuschließen ist.
Dennoch hat man bereits bei Erhöhungen von unter 50 ng/mL Korrelationen mit einer Erhöhung der Sterblichkeit entdeckt. Von einer Kausalität geht man aber bisher nicht aus. Wer sich dazu entschließt Vitamin-D-Präparate einzunehmen, sollte dies also am besten zunächst mit einem Arzt absprechen. Die Dosis auf den rezeptfrei erhältlichen Packungen ist in I.E., also internationalen Einheiten, angegeben. Dabei entsprechen den empfohlenen 20 ng/mL Vitamin-D im Blut etwa 800 I.E.. Eine Dosis von 4000 I.E. pro Tag sollte man nach Empfehlungen nicht überschreiten. Diese Werte sind aber nur grobe Richtwerte, da der Vitamin-D-Haushalt sich bei jedem Menschen unterscheidet. Was der eine noch verträgt, kann für den nächsten schon zu viel sein.
Letztendlich bleibt es euch also selbst überlassen, ob ihr Vitamin-D-Präparate nehmen wollt oder nicht. Jedoch empfehle ich, es immer zunächst mit mehr Zeit draußen zu versuchen, insbesondere, wenn man das Gefühl haben sollte, von einer Winterdepression betroffen zu sein und die Einnahme anschließend mit einem Arzt abzusprechen.
Quellen:
von Marlene Schäffer, MSS 13
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Was ist gerecht?
Immer wieder weisen Menschen darauf hin, was in unserer Gesellschaft alles ungerecht ist und oft haben sie damit natürlich auch recht. Allerdings wissen viele dieser Menschen plötzlich nicht mehr genau, was sie sagen sollen, wenn man sie nach einer Definition des Wortes Gerechtigkeit fragt.
Auch Philosophen versuchen schon seit langer Zeit, diese Frage zu beantworten. Dabei sind sie auf unterschiedliche Gedanken gekommen, was sie als gerecht ansehen. Im Folgenden werde ich einige dieser Konzepte vorstellen und schließlich erklären, wie ich diese Frage beantworten würde.
Zunächst gibt es Menschen, die behaupten, dass in einer gerechten Gesellschaft jeder Mensch das bekommen würde, was ihm gesetzlich zusteht. Das größte Problem mit dieser Gerechtigkeitsvorstellung wird schnell klar, wenn man darüber nachdenkt: In diesem System ist unklar, auf welchem Grundgedanken diese Gesetze basieren sollen. Da es somit keine wirkliche Wertvorstellung in dieser Gerechtigkeitsvorstellung gibt, kann man sie in Diskussionen über das gerechteste System größtenteils ignorieren und sich auf andere konzentrieren.
Eine dieser anderen Vorstellungen ist der Gedanke, dass jeder Mensch nach seinen Taten beurteilt werden sollte, ihm also mehr zusteht, je mehr er in seinem Leben erreicht hat. So würde jeder das bekommen, was er "verdient". Auch dieser Gedanke hat allerdings Probleme. So würde zum Beispiel einem Menschen, der sein ganzes Leben lang hart an etwas arbeitet, was ihm allerdings nicht gelingt, nichts zustehen. Außerdem gibt es auch Menschen, die einfach nicht dazu in der Lage sind, zu arbeiten.
Ähnlich wie die letzte Gerechtigkeitsvorstellung ist der Gedanke, dass die Menschen mit guten Absichten mehr verdienen, egal, ob sie erfolgreich sind oder nicht. Die Probleme mit dieser Gerechtigkeitsvorstellung ähneln ebenfalls denen der vorherigen. Außerdem ist es nahezu unmöglich, die Absichten und Anstrengungen von Menschen zu messen und zu entscheiden, welche davon gut und welche schlecht sind.
Im Laufe der Geschichte gab es auch andere, aus heutiger Sicht besonders ungerechte, Vorstellungen. So haben Menschen zum Beispiel geglaubt, dass manche Menschen von Geburt aus besser seien und ihnen somit mehr zustehen würde als anderen. Warum diese Vorstellungen aus heutiger Sicht nicht vertretbar sind, muss ich hoffentlich niemandem erklären.
Was ich allerdings vermutlich begründen sollte ist, warum ich den Gedanken, dass jeder Mensch das selbe bekommen sollte, für nicht gerecht halte. Das wird allerdings verständlicher, wenn ich darauf hinweise, dass nicht jeder Mensch die selben Bedürfnisse hat. Wenn ein Haus in einem Dorf brennt, muss die Feuerwehr nicht gleichmäßig Wasser zu allen Häusern bringen, was nicht nur dazu führen würde, dass alle Häuser nass werden, sondern durch Ressourcenmangel auch dazu, dass das brennende Haus eventuell nicht schnell genug gelöscht werden kann.
Ein besseres System wäre deshalb, jedem Menschen das zur Verfügung zu stellen, was er braucht! So verbindet man die besten Aspekte verschiedener anderer Gerechtigkeitsvorstellungen und überkommt einige ihrer größten Probleme.
von Lucie Brennberger, MSS 13
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Warum wir Seenotretter unterstützen müssen
Stell dir vor, du musst fliehen. Deinen Besitz zurücklassen, deine Freunde, dein Haus, vielleicht sogar deine Familie. Dieses Schicksal wird jährlich für Millionen von Menschen zur Realität. Sie müssen alles zurücklassen und brechen in eine ungewisse und oft gefährliche Zukunft auf.
2019 waren 79,5 Millionen Menschen auf der Flucht, fast alle wurden in Entwicklungsländern untergebracht. Dort können sie oft nur schlecht versorgt werden. Die häufigsten Herkunftsländer sind Syrien, Venezuela, Afghanistan, Südsudan und Myanmar.
Wer nach Europa flieht, überquert oft per Boot das Mittelmeer. Die dafür verwendeten Boote sind aber oft so schlecht, dass viele Flüchtlinge auf Seenotrettung angewiesen sind. Die Zahl der Seenotretter ist aber in den letzten Jahren drastisch zurückgegangen. Europäische und staatliche Rettungsorganisationen wurden weitgehend eingestellt und privaten Seenotrettern wird von Staaten wie Italien und Malta verboten, zu landen. Zeitweise war kein einziges Rettungsschiff auf dem Mittelmeer. Dadurch wurde die Mittelmeerroute deutlich gefährlicher. Während 2015 jeder 269. Flüchtling auf dem Meer starb, war es 2019 bereits jeder 47. Besonders gefährlich ist die Route von Libyen nach Italien. Jeder elfte sogar, der diese Route nehmen will, stirbt bei dem Versuch!
Für die Europäische Union, die sich den Menschenrechten und dem Humanismus verschrieben hat, und Flüchtlingen ein Asylrecht zuspricht, sind diese Zahlen nicht tragbar. Meiner Meinung nach müssen möglichst schnell sichere Alternativen zur Mittelmeerroute, wie zum Beispiel Fähren oder Flugrouten, geschaffen werden. Da eine solche Entwicklung aber sehr unwahrscheinlich ist, benötigen die Seenotretter jede Unterstützung, die sie bekommen können. Jede Spende kann hier Leben retten.
Von einer offenen Flüchtlingspolitik profitieren aber nicht nur die Geflüchteten. Eine münchener Studie, die zwanzig Industrieländer untersuchte, hat herausgefunden, dass Einwanderer in neunzehn Fällen einen insgesamt positiven Effekt auf die Wirtschaft haben. Nur in der Schweiz war dies nicht der Fall. Und wer Angst davor hat, dass Europäer bald in Deutschland eine Minderheit sein könnten, kann beruhigt sein: Die meisten Einwanderer sind keine Flüchtlinge aus Afrika und dem Nahen Osten, sondern Arbeitskräfte aus anderen EU-Staaten.
Eine offene Flüchtlingspolitik ist also moralisch und wirtschaftlich betrachtet erstrebenswert und sollte von uns allen verfolgt werden!
Ruben Brennberger, MSS 13
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Unterhaltung:
goodbye
Too soon I will have left this place for good
Or at the very least for a few years
Of course I would return if I so should
All of that without having any fears
I know the future is always unknown
And this is one of those times when I don't
Know anything that will - at me - be thrown
But give up all my hopes and dreams I won't
I hope that you don't do this thing as well
Things might just seem like they are bad right now
But this is still not what I would call hell
Because we know that this will end somehow
My time at this school has come to an end
Which I can barely even comprehend
von Lucie Brennberger, MSS 13
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On The Road #2 - Endlosstory Teil 8
...Mittlerweile ist Phil von der normalen Gesichtsröte zu dunkelblau angelaufen und will gerade den Mund öffnen, als er von Mia erneut unterbrochen wird.
Der mürrische Louis sieht aus, als ginge es ihm nicht gut und zittert am ganzen Leib so sehr, dass auf meiner anderen Seite der Babysitz mitwackelt. Er scheint seeehr ängstlich zu sein. Was ist hier bitte los? frage ich mich erneut. Wegen des ganzen Trubels um mich herum haben meine Tränen inzwischen aufgehört zu fließen. Was soll ich bloß tun? Ich sitze in der Mitte fest und kann mich nicht befreien.
Doch Phil holt tief Luft, atmet wieder auf und sagt ganz hektisch: “Oh Gott, es tut mir so schrecklich Leid. ich wollte nicht…” Er läuft davon.
Frau Fink bedauert das Verhalten ihres Mannes und erklärt, er habe öfter mal Wutausbrüche aufgrund seiner Kindheitstraumata. Louis beginnt volles Rohr zu weinen. Dann läuft die Mutter zu ihm und versucht, ihn zu trösten. Währenddessen erklärt sie mir: “Phil hat leider seine Wut immer an den Kindern ausgelassen. Da jedoch Louis älter ist, hat er natürlich auch viel mehr mitgemacht als das kleine Sonnenkind neben dir. Da mein Mann in seinen schlimmsten Momenten handgreiflich geworden ist, habe ich ihm den Kontakt zu ihm verboten. Nur konnte ich dies nicht immer verhindern… Unser Louis hat daher auch Verletzungen abbekommen...Aber ähm, sei bitte nicht besorgt. Ich bin immer schockierter über diese Familie, versuche es aber nicht allzu sehr zu zeigen. “Phil war bereits sehr lange in Therapie deswegen. Er hat sich inzwischen so gut im Griff, dass ich ihn sogar abreagieren kann und er seinen Fehler selbst einsieht und sich dafür entschuldigt. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie das einst gewesen ist… Aber wieso erzähle ich dir das überhaupt?”
Ich sitze stumm und reglos da. Ich weiß absolut nicht, was ich dazu sagen soll, außer dass das hier hoffentlich alles nicht wahr ist… Nur leider ist es genauso wahr wie alles andere, was ich in den letzten Tagen auch erfahren habe…Warum muss so ein Mist immer auf einmal passieren. Ich will doch einfach nur nach Hause!
Als Louis genug getröstet ist, sucht seine Mutter ihren Mann. Dieser ist jedoch, zumindest vom Auto aus, weit und breit nicht sichtbar. Wir drei bleiben still schweigend im Auto zurück. Ich werde wohl niemals daheim ankommen. Allerdings findet Frau Fink ihn schnell auf einem Stein zwischen Gestrüpp kauern. Auch ihn beruhigt sie erfolgreich einige Zeit später. Sie nimmt ihn mit zum Auto und fragt ihn, ob sie nicht besser nach all der Aufregung weiterfahren solle. Phil erwidert nur ein leises “Ja”.
Als nun also wieder alle im Auto sitzen, geht die Fahrt endlich weiter. Yeah, ich nähere mich meinem Ziel. Phil schläft ein, alle sind wieder bei Sinnen und die Fahrt verläuft ab jetzt nur noch still weiter, da wohl niemand Hr. Fink aufwecken mag. Nach einem Zwischenstopp bei der Tankstelle, um die Familienkutsche mit Sprit zu versorgen und Nervennahrung und ein paar Getränke zu besorgen, ging der noch zu weit entfernt zu sein scheinende Weg weiter. Allerdings konnte ich nach einer bestimmten Zeit meine Augen nicht mehr aufhalten, weil…
Eine freundliche Stimme sagt: “Aufwachen, Schlafmützen! Wir haben unser Ziel erreicht!”
Ich schrecke aus lauter Furcht zusammen. Ich bin doch tatsächlich eingeschlafen! Wie konnte mir das nur passieren? Das wollte ich doch nicht! Ich kann Gott weiß wo sein und ich habe während des Schlafs natürlich alle restlichen Straßen- und Ortsschilder verpasst. Wie es scheint, haben alle, außer Frau Fink, geschlafen.
“Wir sind nun in Würzburg. Wo sollen wir dich rauslassen, ähh Mädchen, das uns immer noch nicht seinen Namen mitgeteilt hat?” sagt Mia.
Ich frage sie ganz aufgewühlt: “Wie kann ich mir da sicher sein, dass wir wirklich in Würzburg sind, wenn ich den letzten Teil der Strecke verschlafen habe?”
Louis: “Oho. Erst nichts über sich preisgeben und jetzt auch noch Ansprüche stellen. Das geht gar nicht.” Er wird sofort von der Mutter unterbrochen, die die nächste Eskalation verhindern will. “Entweder vertraust du mir oder eben nicht. Das musst du entscheiden. Wir befinden uns JETZT in Würzburg. Wo willst du hin?”
Von mir kommt nur ein Murren: “Mir egal, irgendwo. Wobei, stopp! Lassen Sie mich bitte irgendwo raus, wo ein großer Bahnhof oder etwas in der Art ist, damit ich weiter kann.”
“Okay gut. Hier vorne kommt einer.”
Frau Fink hält an, hilft mir mit meinem Gepäck und sagt mit einer weichen Stimme: “Ade, Fremde. Ich hoffe, du hast nun nicht einen allzu schlechten Eindruck von uns bekommen.” Sie drückt mir auch noch ein paar Snacks zu und düst schon mit ihrer verrückten Familie weiter.
Jetzt stehe ich hier, mal wieder einsam und verlassen. Dieser Teufelskreislauf wird wohl niemals aufhören...Und nun? Wie komme ich von hier die 200 Restkilometer ohne Geld nach Hause?
-Fortsetzung folgt-
von Selina Peesel, MSS 13
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