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AutorenbildSchnurps Redaktion

„Koblenz ist wie ein kleines London“ – Interview mit Nathan, unserem Fremdsprachenassistenten

Aktualisiert: 27. Feb. 2021

Deutsche Fassung


Original in Englisch


Name: Nathan Clarke- Rochester Alter: 24 Hobbies: Fußball, Gitarre Fächer: Englisch (Fremdsprachenassistent) Heimat: Stratton, South London


Schnurps: Als erstes, wie heißt Du?

Nathan: Ich heiße Nathan, Nathan Clarke- Rochester.


Schnurps: Was sind Deine Hobbys und was machst Du in Deiner Freizeit?

Nathan: Mein Lieblingshobby ist auf jeden Fall Fußball. Ich versuche jeden Tag zu üben, sogar hier in meinem Zimmer. Ich spiele für ein Team in meiner Universität in Nottingham, für die zweite Mannschaft, und ja, nur mit meinen Freunden. Fußball ist auf jeden Fall meine Sportart Nummer eins. Ich mag es auch, Gitarre zu spielen, ich spiele gerne Gitarre. Ich bekomme sogar gerade eine neue Gitarre. Sie ist in der Post, eine E-Gitarre, das ist sehr schön. Das sind meine beiden wichtigsten Hobbys.


Schnurps: Wie alt bist du jetzt?

Nathan: Ich bin 24.


Schnurps: Welche Fächer studierst Du an der Uni?

Nathan: Ich studiere Spanisch und Deutsch, seit ich circa neun war in der Grundschule macht es mir Spaß, Spanisch zu sprechen, seitdem lerne ich es. Und Deutsch ist für mich sehr naheliegend, seit ich es in der Universität gesehen habe. Aber in Deutsch bin ich immer noch Anfänger.


Schnurps: Warum hast Du Dich für den Job als Fremdsprachenassistenten entschieden?

Nathan: Nun, im 3. Jahr an der Uni muss man ins Ausland gehen, und zwar in die Länder, dessen Sprache man studiert. So entschied ich mich, nach Deutschland zu kommen, Ich dachte, Englisch zu unterrichten wäre eine gute Balance, um jüngeren Schülern, in dessen Position ich auch einmal war, zu helfen und die neue Fremdsprache zu lernen, weil ich das Gefühl habe, eine neue Sprache lernt man am besten, wenn man mit einem Muttersprachler spricht.

Ich bin hier für 5 Monate, bis Februar und danach werde ich 3 Monate in Spanien sein. Und es ist auch eine gute Erfahrung für mich. Ich gehe in eine Stadt, die nicht ganz so groß ist. Wenn ich in eine große Stadt gehe, dann ist jeder sofort bereit, immer Englisch mit mir zu sprechen. Wenn ich aber hier bin, hat es mehr von einer Kleinstadt, sodass die Menschen dort mit Ihrer Sprache sehr gut vertraut sind. So möchte ich es mir etwas schwieriger machen.


Schnurps: Und gibt es irgendwelche neuen Erfahrungen, die Du bereits in diesem neuen Job für Dich hattest?

Nathan: Das Unterrichten; Das Unterrichten oder beim Unterrichten einer großen Altersspanne von 6. Klässlern bis 18-jährigen zu helfen. Das Niveau hier ist verrückt, ihr seid hier alle so akademisch und immer am Ball, das ist in der englischen Schulkultur ganz anders. Hier scheint ihr alle sehr eifrig am Lernen zu sein und versucht euch gegenseitig im Klassenraum zu übertreffen, in England ist das alles viel passiver. Das ist eine schöne Änderung. Auch für die Schüler ist es sehr gut, in Kontakt mit denen zu treten, denen ich helfe und die Englisch lernen möchten. Das ist wundervoll, ihnen einfach beim Reden zuzuhören oder eine ganz normale Unterhaltung mit Ihnen zu führen.


Schnurps: Was hast Du vorher gemacht, gibt es irgendetwas, das Du zwischen Schulabschluss und Studienstart getan hast?

Nathan: Bevor ich an die Universität ging, hatte ich einen Job für ein Jahr in London im Kundenservice. Nur um es auszuprobieren und ein bisschen Erfahrung zu sammeln, nichts total Verrücktes. Nur um etwas Geld zu bekommen, und dann bin ich wieder an die Uni gegangen. Ich ging zur Schule, hatte einen Job in London, ging dann an die Universität und kam nach Koblenz. Das hat sich wie ein Anfang angefühlt, bis jetzt, Alles ist so ungewohnt für mich. Natürlich ist das so, wenn man ins Ausland geht, aber für mich ist es eine besondere Erfahrung, weil ich bemüht war, um nach Deutschland zu kommen.


Schnurps: Was waren Deine ersten Eindrücke, als du hier an die Schule kamst?

Nathan: Wie ihr hier immer am Ball bleibt, wie fokussiert ihr hier auf eure Bildung seid. Es ist nicht einfach etwas, das wir nicht mögen, es ist schwer zu sagen, denn auch wir haben eine Menge Akademiker in London, aber besonders nicht in diesem Alter, und von diesem Alter an so fokussiert zu sein, ist etwas, dass es bei uns nur selten gibt, besonders, wenn es der ganze Jahrgang, sogar die ganze Schule ist. Ich bin noch nicht lange hier, aber hier ist alles sehr auf das Lernen fokussiert.


Schnurps: Gibt es einen bestimmten Grund, warum Du ausgerechnet nach Koblenz gekommen bist?

Nathan: Nun, ich wurde ausgewählt, hier sein zu dürfen. Meine Priorität lag dabei, für den Anfang in eine kleinere Stadt zu kommen, aber Koblenz könnte auch ein Großstadt sein, so viel, wie hier los ist. Es[Koblenz] scheint sehr multikulturell, sehr weltoffen zu sein, es ist wie ein kleines London. Es ist sehr belebt, aber ich könnte überall anders hier in Deutschland sein und mir hätte es gefallen, ich bin hier, um die Kultur kennenzulernen.


Schnurps: Deine erste AG- Stunde war gestern in der 7., wie war sie?

Nathan: Wundervoll, eine weitere Klasse zu treffen. Jeden Tag habe ich die Möglichkeit zu unterrichten, beim Unterrichten zu helfen, immer eine andere Schülergruppe, um die Unterschiede zu meiner Schulzeit zu sehen, aber es ist schwierig, wenn du wieder in dieser Position bist, nun, es ist sehr lustig mit den jüngeren Schülern, sie sind sehr aktiv, stellen gute Fragen, dumme Fragen, wir hatten Spaß!


Schnurps: In Deiner Ag, was hast du mit den Schülern gemacht?

Nathan: Zuerst haben wir so ein Strukturspiel gespielt, das uns der Lehrer gab. Als Teil des Lehrplans für die ersten 5 oder 10 Minuten und danach waren es nur mehr freie Gespräch, so habe ich sie einfach gefragt, was sie getan haben, was sie in den Ferien machen, was ihre Lieblingsjahreszeit ist, was ihre Hobbies sind, wie ihre Familien so sind und wo sie überall schon auf Reisen waren. Viele von denen waren schon sehr früh im Ausland.


Schnurps: Macht Dir das Spaß?

Nathan: Ja, ja das ist super, so mit den jüngeren Schülern verbunden zu sein.


Schnurps: Waren dort sehr viele Schüler oder wünschst Du, es wären mehr gewesen?

Nathan: Ich mag die kleinen Gruppen, weil ich das Gefühl habe, mich besser auf den Einzelnen konzentrieren zu können, deshalb nehme ich gerne 4 bis 5 Schüler, aber 5 könnte vielleicht schon zu viel sein, 4 ist eine gute Anzahl, sodass du dich auf Jeden konzentrieren kannst und Jedem helfen kannst.


Schnurps: Was sind Deine Pläne für die Zukunft?

Nathan: Ich denke, denke schon jetzt dass ich irgendetwas mit dem Fokus Fußball machen möchte. Allgemein Spielen oder Trainieren, im Ausland wäre perfekt für einen ex deutsch- spanisch Studierten. Dann möchte ich meine Zertifikate C,C1, C2 bekommen und sie benutzen. Aber auf jeden Fall etwas mit Sport oder aktiv sein, und wenn es geht, gleichzeitig noch Trainieren wäre perfekt.


Schnurps: Wie empfindest Du die Atmosphäre hier an der Schule?

Nathan: Wie gesagt, im Vergleich zu dem, was ich aus England gewohnt bin, müssen wir uns nur auf das Lernen konzentrieren, das ist hier anders. Hier seid ihr unabhängiger, ausdrucksstärker, und wir haben eine Schuluniform, das habt ihr hier nicht, das hilft einfach, man selbst zu sein, und wenn ihr in die Schule geht, habt Ihr mehr persönliche Freiheiten. Das Vertrauen, das die Lehrer euch hier geben, einfach ihr selbst zu sein, und hier habt ihr, wie es scheint, einen guten Draht zu den Lehrern, so ist das nicht in England, dort ist es sehr streng und das Verhältnis zwischen Lehrern und Schülern ist nicht so gut, aber hier seid ihr Schüler ruhiger, ich denke das hilft den Schülern sich vertraut und respektiert in der Schule zu fühlen, so empfindet ihr es angenehmer und natürlicher eure Bildung wertzuschätzen.


Schnurps: Wenn Du gewählt hättest, wärst Du lieber in Deutschland als in England zur Schule gegangen?

Nathan: Ja, auf jeden Fall.


Schnurps: Woher genau kommst du aus England?

Nathan: Aus dem Süden von London, eine Kleinstadt namens Stratton, ich vermisse sie, aber es ist immer schön, zu etwas Neuem zu reisen, auch in der Kultur.


Schnurps: Aber Du bist es gewohnt, wie es in London zugeht?

Nathan: Ja, ich liebe London, London ist einfach großartig!



Schnurps: Gibt es hier in Koblenz etwas, das Du gesehen hast, dass komplett anders ist?

Nathan: Es gibt hier Geschäfte mit eigener Persönlichkeit in Verbindung zur Stadt. In London gibt es nur überall die großen Ketten, ein Geschäft, das überall, in jeder Stadt gleich ist, aber hier ist das anders. Ich weiß es nicht, aber die Bäckereien hier scheinen lokal zu sein. In London gibt es nur ganz selten unabhängige Geschäfte, aber immer darauf fokussiert, den gleichen Service anzubieten, wenn man hier ist, ist das lokaler.


Schnurps: Gibt es etwas, das Du wegen Corona nicht machen kannst?

Nathan: Fußball, sozialer Fußball; das ist sehr schwierig, denn Deutschland ist eines der führenden in der Welt des Fußballs, so habe ich mich darauf gefreut, aber als ich hierher, kam war Corona schon da, so habe ich erwartet, dass es vermutlich nicht möglich sein wird, aber es tut schon weh, dass ich nicht so viel machen kann, wie ich gerne gewollt hätte. Und in London gibt es Zugang zu allem, wo auch immer man ist, viele dieser Clubs sind etwa 5 bis 10 Minuten von Einem entfernt, aber hier, ich habe auch nicht so viel Zugang, muss ich ein bisschen weiter reisen oder ich muss den Zug weiter weg nehmen, es ist nicht zu Fuß erreichbar. Ich sollte mit Herrn Weiler zum FC Metternich kommen, sein Verein, das ist einer der nächsten, aber für mich wäre das in etwa einer Stunde zu erreichen.


Schnurps: Wo lebst du hier?

Nathan: Im Stadtzentrum. Als ich nach Transfermöglichkeiten geschaut habe, meinte er, dass er mich mitnehmen könnte, aber das ist nicht langfristig. Deshalb möchte ich den Bus nehmen oder laufen. In meiner Heimat In London hat man nur etwa 5 bis 10 min Weg bis zum nächstem Fußballplatz, das ist hier anders.


Schnurps: Blockiert Corona Deine Karriere, musstest du beispielsweise vorher in Quarantäne gehen?

Nathan: Deutschland ist auf der grünen Liste, weil ihr hier echt gute Arbeit leistet. Ich musste vorher nicht in Quarantäne oder so. Ich habe sogar meine Freunde eingeladen, weil es für Deutschland keine Reisebeschränkungen gibt, mit dem Lockdown jetzt wird das anders. Aber sogar London geht ab morgen für einen Monat in einen Lockdown, aber ihr seid trotzdem noch zugelassen, ihr könnt von Deutschland aus nach London kommen, ich kann jederzeit nach Hause, falls ich denn wollte, aber karrieretechnisch, alles ist pausiert. Bewerben für das Praktikum in Spanien geht nicht, Spanien ist unerreichbar deswegen und Südamerika auch, ich wollte eigentlich in Kolumbien meinen spanischen Teil absolvieren, aber es dürfen nur Kolumbianer einreisen, deshalb ist es sehr schwer, 6 Monate im Voraus zu planen, auch in England, denn dort gehen gerade so viele Firmen zugrunde, aktuell konzentriert sich alles auf Corona, das macht es sehr schwer. Aber nur ein Schritt auf einmal, für die nächsten 5 Monate werde ich erstmal hier sein und meine Zeit genießen. Mal sehen, was dann passiert.


Schnurps: In England gibt es die Queen, die Royals, als hoch angesehene Vertreter, in Deutschland gibt es so etwas nicht. Ist das etwas sehr wichtiges für dich?

Nathan: Das ist zwar ein kultureller Aspekt, der existiert, aber es ist nicht notwendig, nicht präsent im alltäglichem Leben, Wir akzeptieren die Monarchie größtenteils und respektieren Sie, aber dafür musst Du jemand anderes, einen konservativeren Engländer fragen, die identifizieren sich damit, aber die Stimmung in London sieht die Monarchie als veraltet an, aber so ist es halt. Jedes Land hat seine Werte und Traditionen, du brauchst sie nur zu akzeptieren und zu respektieren, aber das ist großartig für Touristen. Sie lieben die Monarchie und die ganzen Souvenirs und Münzen aus den Geschäften im Stadtzentrum Londons, das ist ein wichtiger Punkt. Aber in London ist es etwas, auf das wir stolz sind, ich vermisse es aber keineswegs hier in Deutschland.


Schnurps: Vielen Dank für das Interview!



Das Interview wurde am Mittwoch, den 04. November in Englisch geführt. Hier geht es zur Originalversion: https://redaktionschnurps.wixsite.com/eichendorff/post/interview-nathan-english




von Sören Kaltwasser, MSS13

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