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AutorenbildSchnurps Redaktion

Warum wir Seenotretter unterstützen müssen

Stell dir vor, du musst fliehen. Deinen Besitz zurücklassen, deine Freunde, dein Haus, vielleicht sogar deine Familie. Dieses Schicksal wird jährlich für Millionen von Menschen zur Realität. Sie müssen alles zurücklassen und brechen in eine ungewisse und oft gefährliche Zukunft auf.


2019 waren 79,5 Millionen Menschen auf der Flucht, fast alle wurden in Entwicklungsländern untergebracht. Dort können sie oft nur schlecht versorgt werden. Die häufigsten Herkunftsländer sind Syrien, Venezuela, Afghanistan, Südsudan und Myanmar.




Wer nach Europa flieht, überquert oft per Boot das Mittelmeer. Die dafür verwendeten Boote sind aber oft so schlecht, dass viele Flüchtlinge auf Seenotrettung angewiesen sind. Die Zahl der Seenotretter ist aber in den letzten Jahren drastisch zurückgegangen. Europäische und staatliche Rettungsorganisationen wurden weitgehend eingestellt und privaten Seenotrettern wird von Staaten wie Italien und Malta verboten, zu landen. Zeitweise war kein einziges Rettungsschiff auf dem Mittelmeer. Dadurch wurde die Mittelmeerroute deutlich gefährlicher. Während 2015 jeder 269. Flüchtling auf dem Meer starb, war es 2019 bereits jeder 47. Besonders gefährlich ist die Route von Libyen nach Italien. Jeder elfte sogar, der diese Route nehmen will, stirbt bei dem Versuch!


Für die Europäische Union, die sich den Menschenrechten und dem Humanismus verschrieben hat, und Flüchtlingen ein Asylrecht zuspricht, sind diese Zahlen nicht tragbar. Meiner Meinung nach müssen möglichst schnell sichere Alternativen zur Mittelmeerroute, wie zum Beispiel Fähren oder Flugrouten, geschaffen werden. Da eine solche Entwicklung aber sehr unwahrscheinlich ist, benötigen die Seenotretter jede Unterstützung, die sie bekommen können. Jede Spende kann hier Leben retten.


Von einer offenen Flüchtlingspolitik profitieren aber nicht nur die Geflüchteten. Eine münchener Studie, die zwanzig Industrieländer untersuchte, hat herausgefunden, dass Einwanderer in neunzehn Fällen einen insgesamt positiven Effekt auf die Wirtschaft haben. Nur in der Schweiz war dies nicht der Fall. Und wer Angst davor hat, dass Europäer bald in Deutschland eine Minderheit sein könnten, kann beruhigt sein: Die meisten Einwanderer sind keine Flüchtlinge aus Afrika und dem Nahen Osten, sondern Arbeitskräfte aus anderen EU-Staaten.


Eine offene Flüchtlingspolitik ist also moralisch und wirtschaftlich betrachtet erstrebenswert und sollte von uns allen verfolgt werden!


Ruben Brennberger, MSS 13

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