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Draisine – Noch nie was von gehört? Dann wird´s aber Zeit!


Eine Draisine ist ein drei- oder vierrädriges Bahndienstfahrzeug. Dies ist ein Sonderfahrzeug, das ursprünglich nur für interne Arbeiten des jeweiligen Bahnbetriebs genutzt wurde. Da dieses Fahrzeug im Gegensatz zum Menschen schneller war und es die tägliche Arbeit vereinfachte, wurde es zum Transport von zum Beispiel Arbeitern oder Werkzeug und zur Begutachtung aller Eisenbahnstrecken genutzt. Man kann es entweder mit Muskeln oder Motoren antreiben. Die mit Muskeln angetriebenen Draisinen kann man mit der Hand oder Pedalen bedienen. Heutzutage sind unter anderem solche Draisinen auch beliebte Freizeitgeräte zur Besichtigung stillgelegter Bahngleisen. Dies hat einen großen Freizeittourismus zur Folge, der über die Zeit entstanden ist.

Aber wie kam es überhaupt zu dieser sogenannten Draisine?

1837 wurde ein Hilfsfahrzeug für die Angestellten der Bahn in Wien erfunden, das auf einer Schiene fahren konnte. Dieses hat man bedient, in dem man seine Füße vom Boden abdrückte, was der damals schon seit 20 Jahren bekannten Drais´schen „Laufmaschine“ ähnelte und von der Bewegung her einem heutigen Tretroller nahekommt. Die sogenannte Laufmaschine ist quasi der Ursprung unserer heutigen Fahrräder und wurde von Karl Freiherr von Drais erfunden, durch den auch der Name der Draisine zustande gekommen ist.

Aufgrund der raschen Entstehung von Bahnen wurden jedoch die Draisinen zu einem immer höheren Störfaktor bzw. Unfallrisiko, da sie im Gegensatz zu Zügen bedeutend langsam waren. Infolgedessen wurde der Bau der Draisinen schon vor dem Ersten Weltkrieg verboten und eingestellt.

Die Handhebeldraisine ist bis heute die weitaus bekannteste von allen, da sie auch im Bergwerk eingesetzt wurde. Sie taucht ebenso in (vielen) amerikanischen Filmen auf, da sie auch dort in der Bahnverwaltung expandierte.


Eins steht jedoch fest: Sowie es motorisierte Draisinen gab, wurden diese hauptsächlich für den Transport eingesetzt und gleichzeitig ersetzten sie die bisher herkömmlichen Draisinen. Hierbei wurden oft Straßenfahrzeuge zu Schienenfahrzeugen umgebaut (z. B.: Jeepmotive).


Draisine als Freizeitfahrzeug:

Europaweit nutzen mehrere Länder stillgelegte Bahnabschnitte für den Draisinenverkehr für Touristen. Dabei sind hauptsächlich Handhebel- und Fahrraddraisinen, seit 2012 sogar Elektrodraisinen im Einsatz. Die erste Draisinenstrecke in Deutschland wurde 1996 in der Uckermark zwischen Templin und Fürstenberg/Havel bereitgestellt. Zum Beispiel im Glantal (Rheinland-Pfalz) werden Fahrraddraisinen angeboten, was einen positiven Effekt auf den Tourismus vor Ort ausübt.

Die Draisine ist für einige Menschen so einzigartig, dass es sogar seit ein paar Jahren unter anderem Deutsche Meisterschaften im Draisinenfahren mit verschiedenen Disziplinen, sowie eine Draisinen-Weltmeisterschaft gibt.



Damit man sich noch besser vorstellen kann, wie man zum Beispiel Draisine fahren kann, gibt es hier einen Link zu einem kurzen Video-Clip:

Wer einmal innerhalb Deutschlands eine Draisinen-Tour machen möchte, kann auf dem folgenden Link Orte finden, an denen man diese fahren kann:



von Selina Peesel, MSS 13

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