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Kulturelle und wirtschaftliche Auswirkungen des tropischen Monsuns

Der Monsun ist eine großräumige Luftzirkulation im Bereich der Tropen und Subtropen. Er kommt durch eine Verschiebung des Zenits der Sonne vom Äquator zu den Wendekreisen (immer jeweils auf der Halbkugel, auf der die Jahreszeit Sommer vorliegt) aufgrund der Neigung der Erdachse und der verschiedenen Erwärmungs- und Abkühlungseigenschaften von Land und Meer zustande und wechselt deshalb zweimal im Jahr die Richtung. In Indien ist der Monsun besonders stark ausgeprägt.

In diesem Aufsatz werde ich den Effekt des Monsuns auf das Leben der Menschen in Indien und am nordwestlichen Indischen Ozean in Hinblick auf Kultur und Wirtschaft untersuchen.


Kulturgeschichtlich hat der Monsun den größten Einfluss auf Indien, wo er auch am stärksten auftritt (das nordindische Mawsynram hat die höchsten Niederschlagsrate der Welt). Daher ist es nicht überraschend, dass die im Zeitraum von 3500 bis 1500 v. Chr. vorkommende Indus-Kultur bereits einen höchst fortschrittlichen Wasserbau entwickelten.

Doch nicht nur der Monsunregen hat weit reichende Folgen, auch der Wind spielt eine wichtige Rolle. Er erleichterte vor der Erfindung dampfbetriebener Schiffe die Schifffahrt zwischen Indien, Westafrika und dem Jemen und sorgte so für Handel und kulturellen Austausch. Bereits im zweiten Jahrhundert vor Christus erkannte der griechische Seefahrer Eudoxos diesen Umstand. Aus dieser Seefahrerkultur kommt auch der Begriff Monsun, der sich vom arabischen Wort موسم (mausim) ableitet, was (für die Seefahrt geeignete) Jahreszeit bedeutet. Ein gutes Beispiel dafür sind die Swahili, eine durch Handel und den durch kulturellen Austausch eingeführten Islam geprägte Gesellschaft, die mehrere Hafenstädte in Westafrika gründete.

Der Monsunregen ist für die Landwirtschaft extrem wichtig. In vielen Regionen ohne Flüsse bildet der Monsunregen die einzige Wasserversorgung, Millionen von Menschen sind auf ihn angewiesen. Das Problem dabei ist die Unregelmäßigkeit des Klimaphänomens: regnet es zu spät, zu viel oder nicht genug, so wird die Ernte zerstört, es kommt zu einer Hungersnot. In Indien arbeitet mehr als die Hälfte der Einwohner in der Landwirtschaft, die meisten als Kleinbauern oder Selbstversorger, die nur wenig Geld sparen können und deshalb auf regelmäßige Erträge angewiesen sind. Auch für den Tourismus ist der Monsunregen wichtig, auch wenn dieser für Indien noch keine wichtige wirtschaftliche Rolle spielt (Stand 2016).

Da Segelschiffe seit der Industrialisierung nur noch zum Sport benutzt werden, ist der Effekt auf den Fernhandel geschrumpft und besteht nur noch aus besonders heftigen Stürmen oder Regenfällen, die den Transport erschweren können.

Der Monsun beeinflusst aber nicht nur die Menschen, umgekehrt könnten wir auch einen Effekt auf das Klimaphänomen haben, auch wenn man noch nicht genau voraussehen kann, was passieren wird. Die Luftverschmutzung könnte die Erwärmung des Landes bremsen und so den Monsun stoppen, der Klimawandel könnte den Monsun aber auch verstärken. Einige Klimaprognostiker gehen auch davon aus, dass beide Szenarien abwechselnd eintreten werden, was katastrophal für die Millionen von betroffenen Menschen wäre, die oft noch in der Landwirtschaft tätig sind und so ihre Lebensgrundlage verlieren würden. Daher ist es immens wichtig, den Monsun in seinem aktuellen Zustand zu erhalten.

Die Bedeutung des Monsuns kann also nicht überschätzt werden. Er bildet die Lebensgrundlage für Millionen von Menschen und muss beschützt werden.


Quellen:

-Wikipedia: Monsun: https://de.wikipedia.org/wiki/Monsun

-Wikipedia: Indischer Monsun: https://de.wikipedia.org/wiki/Indischer_Monsu

-Bayerischer Rundfunk, Christian Sepp:

https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/radiowissen/planet-erde/monsun-regen-wind-

100.html


-scienceblogs.de, Frank Abel: http://scienceblogs.de/weatherlog/2009/07/24/monsun-warum-

er-segen-und-horror-zugleich-ist/

-indien.info: https://www.indien.info/wirtschaft/landwirtschaft/

indienheute.de: https://indienheute.de/bedeutung-des-tourismus-in-indien-gering-aber-

wachsend/



von Ruben Brennberger, MSS13


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