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AutorenbildSchnurps Redaktion

Was ist denn da passiert?

Neulich bin ich in der ersten Unterrichtsstunde in den Rheinanlagen spazieren gegangen…


Es war wunderschönes Wetter! Die Sonne hat geschienen (*), die wundervollen, von Schiffen erzeugten rauschenden Wellen des Rheins glitzerten vor sich hin. Die Temperatur war auch an diesem frühen Morgen noch total angenehm, um einen Spaziergang zu machen. Die Musik aus meinen Kopfhörern war übrigens auch toll!

Also ging ich da so im Beat der Musik auf dem schön angelegten Weg entlang. Ab und zu blieb ich stehen, um mir das Wasser, die Schiffe und die Menschen um mich herum anzuschauen.

Als mein Blick auf die rechte Seite des Weges schweifte, ging ich ganz normal weiter, bis mein Gehirn registrierte, dass ich dort etwas Seltsames im Augenwinkel gesehen hatte. Dann blieb ich abrupt stehen und fragte mich: Was ist das? Ich musste lachen.


Bild von Selina Peesel, MSS 12

Vor mir stand ein Straßenpfahl, der von oben bis unten bunt umstrickt war! Ich fand diesen Anblick so schön, dass ich ein Foto davon machen musste, weshalb dieser Artikel entstand.

Ich persönlich finde die Idee klasse, weil wahrscheinlich die Person, die das gemacht hat, Freude daran hatte und stets hat, wenn sie den Pfahl sieht. Auch ist das schön anzusehen, selbst wenn es dem Großteil der Menschen eher nicht auffallen wird. Was auch immer der (Hinter-)Grund für das Stricken gewesen sein mag: Er war eindeutig gut!

Insgesamt wirkt der Pfahl damit viel freundlicher, weshalb ich der Meinung bin, dass an mehr solcher Pfosten der Kreativität der Menschen keine Grenzen gesetzt werden sollte (natürlich Vandalismus ausgenommen)! Also Leute, lasst euch inspirieren!


Es gibt auch den berühmten Spruch: „Man soll sich an den kleinen Dingen im Leben erfreuen (lassen)!“ Da dies bei mir beim Anblick des Pfeilers ebenfalls zugetroffen hat, möchte ich mich hiermit bei der/n Person/en bedanken, die den Pfosten am Ende der Moltkestraße (direkt am Rheinufer, Koblenz) so schön dekoriert hat!

Man muss in der heutigen Zeit die Welt einfach ein wenig BUNTER gestalten, weil sie bereits genug grau ist…



Generell werden diese Erscheinungen unter dem Begriff "Guerilla Knitting" zusammengefasst, was sich aus den zwei Worten "Guerilla" (span. kleiner Krieg) und "Knitting" (engl. stricken) zusammensetzt. Dies ist eine Form der Streetart, bei der öffentliche Gegenstände durch das Stricken verändert werden.

Entweder dienen diese Knittings zur Dekoration oder stellen eine tiefere Bedeutung dar.

Dieses sogenannte gestrickte Graffito ist hauptsächlich nur in Spanien, England und den USA bekannt, da die Guerilla-Vereinigung erst im Jahre 2005 in Houston (Texas, USA) entstand, als Strickerinnen nicht mehr nur Kleidung, sondern auch Türklinken (um)strickten. Weitere Entwicklungen wurden unter anderem in Deutschland ab 2010 fortgesetzt, sodass die Strickereien auch als politische Äußerungen dargestellt werden, was demnach als Mittel zum Zweck dient.


Insgesamt würde ich als Fazit ziehen, dass durchaus mehr Guerilla-Vereinigungen entstehen könnten, um aus grauen, eintönigen Städten bunte Orte zu machen. Gerade weil das ganze nicht illegal ist, finde ich es gut, wenn Menschen so ihre Meinungen äußern und dabei auch noch die Betrachter (wie z.B. mich) zum Lachen bringen.


Hier kann man noch weitere Guerilla Knitting Fotos sehen: https://www.pinterest.de/fotokunstwinter/guerilla-knitting-fotos-von-anderen/



(*): an alle, die sich gerade über die Vergangenheitsform des Verbs „scheinen“ aufregen: JA! Es heißt trotzdem so!


(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Guerilla_Knitting)

von Selina Peesel, MSS 12

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